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Ein Zimmer für sich allein
Johanna Eckhardt
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»Ein Zimmer für sich allein«
1928 hielt Virginia Woolf einen Vortrag am ersten Frauencollege Großbritanniens, aus dem später das Essay „Ein Zimmer für sich allein“ entstand. Unter anderem thematisierte sie darin, was eine begabte Frau brauchen würden um großartige Literatur zu produzieren: Finanzielle und geistige Unabhängigkeit. Im viktorianischen England bedeutete dies: Ein eigenes Zimmer.
Fast 100 Jahre später stellen noch immer viele intelligente, spannende Frauen ihre Begabungen und Wünsche zurück und versuchen in der Doppelrolle zwischen Mutterschaft und Beruf zu funktionieren. Negative Gefühle bezüglich Aspekten des Daseins als Mutter bzw. der Wunsch nach mehr Raum für sich selbst - also einem „Zimmer“ für sich allein - werden oft Jahrzehnte bewusst oder unbewusst zurückgestellt. Diesen gesellschaftspolitischen Umstand im Hinterkopf, trifft Johanna Eckhardt jene Frauen, an deren Seite sie im traditionell geprägten Mariatrost in Österreich aufgewachsen ist. Es sind Frauen aus dem Umfeld ihrer Mutter und ihre Töchter. Für diese Arbeit begleitete sie diese, ihr aus ihrer Kindheit vertrauten und doch eigenartig fremden Frauen in Graz, Wien und Berlin. Dabei arbeitet sie sowohl fotografisch als auch textlich und schafft zwei Porträtformen, die ebenbürtig sind und schlussendlich versuchen eine dreidimensionale Idee der Porträtierten zu erschaffen.
Es ist eine Betrachtung des psychologischen Zimmers, das diesen Frauen alleine gehört, aber auch der Umstände, die dieses Zimmer oft verstellen. Obwohl sie viele der älteren Generation schon ihr Leben lang kennt, ist es oft das erste Treffen zu zweit. Und obwohl sie die jüngere Generation eben solange schon kennt, sind es oft die ersten Gespräche über Abgrenzung und Imitation von Verhaltensweisen ihrer Mütter. Kurzum: Der erste Blick in das Zimmer, das ihnen alleine gehört.
1928 hielt Virginia Woolf einen Vortrag am ersten Frauencollege Großbritanniens, aus dem später das Essay „Ein Zimmer für sich allein“ entstand. Unter anderem thematisierte sie darin, was eine begabte Frau brauchen würden um großartige Literatur zu produzieren: Finanzielle und geistige Unabhängigkeit. Im viktorianischen England bedeutete dies: Ein eigenes Zimmer.
Fast 100 Jahre später stellen noch immer viele intelligente, spannende Frauen ihre Begabungen und Wünsche zurück und versuchen in der Doppelrolle zwischen Mutterschaft und Beruf zu funktionieren. Negative Gefühle bezüglich Aspekten des Daseins als Mutter bzw. der Wunsch nach mehr Raum für sich selbst - also einem „Zimmer“ für sich allein - werden oft Jahrzehnte bewusst oder unbewusst zurückgestellt. Diesen gesellschaftspolitischen Umstand im Hinterkopf, trifft Johanna Eckhardt jene Frauen, an deren Seite sie im traditionell geprägten Mariatrost in Österreich aufgewachsen ist. Es sind Frauen aus dem Umfeld ihrer Mutter und ihre Töchter. Für diese Arbeit begleitete sie diese, ihr aus ihrer Kindheit vertrauten und doch eigenartig fremden Frauen in Graz, Wien und Berlin. Dabei arbeitet sie sowohl fotografisch als auch textlich und schafft zwei Porträtformen, die ebenbürtig sind und schlussendlich versuchen eine dreidimensionale Idee der Porträtierten zu erschaffen.
Es ist eine Betrachtung des psychologischen Zimmers, das diesen Frauen alleine gehört, aber auch der Umstände, die dieses Zimmer oft verstellen. Obwohl sie viele der älteren Generation schon ihr Leben lang kennt, ist es oft das erste Treffen zu zweit. Und obwohl sie die jüngere Generation eben solange schon kennt, sind es oft die ersten Gespräche über Abgrenzung und Imitation von Verhaltensweisen ihrer Mütter. Kurzum: Der erste Blick in das Zimmer, das ihnen alleine gehört.
»Ein Zimmer für sich allein«
In 1928 Virginia Woolf gave a lecture at Britain's first women's college, which would later become the essay, “A Room of One's Own“. Among other things, she addressed the conditions a talented woman would need to produce great literature: financial and intellectual independence. In Victorian England, this meant having "a room of one's own“.
Almost 100 years later, many outstanding women are still putting their talents and desires on hold, as they function in the dual roles of motherhood and career woman. Negative feelings about aspects of motherhood, or the desire to have more space for oneself - that is, a room to oneself - are often consciously or unconsciously muted for decades. Having these socio-political circumstance in mind, Johanna Eckhardt met with women she grew up with in the Mariatrost in Austria, a place still very much shaped by traditional values. Women from her mother's social circle and their daughters. For this work she spent time with these women, familiar to her from her childhood and yet strangely foreign, in Graz, Vienna and Berlin. She works with both photographs and text and creates two equally-weighted portrait forms, and finally tries to create a three-dimensional representation of those portrayed.
It is a contemplation of the psychological room that belongs to these women alone, but also of the circumstances that often obstruct that room being created. Although she has known many of the women from her mother's generation all her life, meeting them for this work was often the first time they met alone. Similarly, although she has known the women of the younger generation just as long, it was often the first time they spoke about the way behaviours are copied and handed down from one generation to the next. In short, the first glimpse into the room that belongs to them alone.
In 1928 Virginia Woolf gave a lecture at Britain's first women's college, which would later become the essay, “A Room of One's Own“. Among other things, she addressed the conditions a talented woman would need to produce great literature: financial and intellectual independence. In Victorian England, this meant having "a room of one's own“.
Almost 100 years later, many outstanding women are still putting their talents and desires on hold, as they function in the dual roles of motherhood and career woman. Negative feelings about aspects of motherhood, or the desire to have more space for oneself - that is, a room to oneself - are often consciously or unconsciously muted for decades. Having these socio-political circumstance in mind, Johanna Eckhardt met with women she grew up with in the Mariatrost in Austria, a place still very much shaped by traditional values. Women from her mother's social circle and their daughters. For this work she spent time with these women, familiar to her from her childhood and yet strangely foreign, in Graz, Vienna and Berlin. She works with both photographs and text and creates two equally-weighted portrait forms, and finally tries to create a three-dimensional representation of those portrayed.
It is a contemplation of the psychological room that belongs to these women alone, but also of the circumstances that often obstruct that room being created. Although she has known many of the women from her mother's generation all her life, meeting them for this work was often the first time they met alone. Similarly, although she has known the women of the younger generation just as long, it was often the first time they spoke about the way behaviours are copied and handed down from one generation to the next. In short, the first glimpse into the room that belongs to them alone.
Johanna Eckhardt
Johanna Eckhardt (geb. 1992 in Graz) studierte in Österreich und den Niederlanden Psychologie und arbeitet heute als freie Fotografin in Berlin.
2023 hat sie ihr Studium der Fotografie an der Ostkreuzschule in der Klasse von Ina Schoenenburg abgeschlossen. Ihre künstlerische Arbeit beschäftigt sich mit Herkunft, Zusammengehörigkeit und Identität. Dabei liegt ihr besonderes Augenmerk auf dem engsten Bereich sozialer Gefüge in einer Gesellschaft: Der Familie.
Neben ihren intimen Porträts spielen ihre Texte, die die Lebensrealitäten der Porträtierten beschreiben, eine ebenbürtige Rolle in ihren Arbeiten.
2023 hat sie ihr Studium der Fotografie an der Ostkreuzschule in der Klasse von Ina Schoenenburg abgeschlossen. Ihre künstlerische Arbeit beschäftigt sich mit Herkunft, Zusammengehörigkeit und Identität. Dabei liegt ihr besonderes Augenmerk auf dem engsten Bereich sozialer Gefüge in einer Gesellschaft: Der Familie.
Neben ihren intimen Porträts spielen ihre Texte, die die Lebensrealitäten der Porträtierten beschreiben, eine ebenbürtige Rolle in ihren Arbeiten.
Johanna Eckhardt
Johanna Eckhardt (*1992 in Graz) studied psychology in Austria and the Netherlands and is currently working as a freelance photographer in Berlin.
In 2023 she completed her studies in photography at the Ostkreuzschule in Ina Schoenenburg's class.
Her artistic work deals with origin, togetherness and identity. Her special focus is on the narrowest strata in society: the family. In addition to her intimate portraits, her writing, which describe the realities of life of those portrayed, play an equal role in her work.
In 2023 she completed her studies in photography at the Ostkreuzschule in Ina Schoenenburg's class.
Her artistic work deals with origin, togetherness and identity. Her special focus is on the narrowest strata in society: the family. In addition to her intimate portraits, her writing, which describe the realities of life of those portrayed, play an equal role in her work.
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